PoJoMeC - Politik, Journalismus, Medien - Kompetenzen von Kindern im Vorschul- Und Grundschulalter
Drei Fachrichtungen – Journalistik, Politikdidaktik und Mediendidaktik – starten eine innovative Studie zum Thema Medien- und Demokratiebildung in der (Frühen) Kindheit
Kinder im Vor- und Grundschulalter schauen meist noch keine Fernsehnachrichten und lesen auch keine Zeitung. Dennoch bekommen sie einiges über politische und demokratische Zusammenhänge mit, beispielsweise aus Gesprächen von Erwachsenen oder aus den Medienangeboten, die sie umgeben. Doch welche Einstellung haben Kinder zu politischen Sachverhalten und wie ordnen sie politisches Wissen in ihre Wissensbestände ein? Welche Rolle spielen dabei die familiäre Mediensozialisation sowie -kommunikation und wie entwickeln sich kindliche Vorstellungen vom Journalismus beziehungsweise journalistischen Formaten? Bisher liefert die Forschung wenige Antworten auf diese Fragen.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt PoJoMeC „Politik Journalismus und Medien – Kompetenzen im Vor- und Grundschulalter“ beabsichtigt, diese Leerstellen in der Forschung zu schließen. Dafür haben sich drei Fachrichtungen der TU Dortmund in einer Forschungsgemeinschaft zusammengeschlossen: die Politikdidaktik, die Deutsch-/Mediendidaktik sowie die Journalistik. Bereits am 10. Juni wird das Projekt im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) erstmals einer wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorgestellt.
„Ich bin begeistert von der bisherigen Zusammenarbeit mit den anderen beiden Fachbereichen. Uns alle treibt natürlich an, dass wir mit unserer Forschung inhaltlich Neuland betreten. Und ich bin mir sicher, dass unser interdisziplinärer Ansatz zu spannenden Erkenntnissen führen wird“, sagt Prof. Michael Steinbrecher, der das Projekt im Bereich Journalistik verantwortet.
Erklärtes Ziel des gemeinsamen Forschungsprojekt ist es, in einer längsschnittlichen Betrachtung empirisch fundierte Erkenntnisse über politische Sozialisationseffekte und -bedingungen sowie Demokratiebildung im Zusammenhang mit Medienangeboten und Medienhandlungen zu erlangen. Dabei greift das Forschungsteam auf den mehrmethodischen Ansatz des Design Based Reaearch (DBR) zurück. Damit wird es möglich sein, neben den theoretischen Erkenntnissen auch Hinweise für pädagogische Maßnahmen in den drei Bereichen zu erhalten, die beispielsweise im Rahmen der Lehramts- und Journalist*innenausbildung genutzt und mit Studierenden weiterentwickelt werden können.
Ansprechpartner*innen für das Projekt sind:
- Prof. Dr. Michael Steinbrecher, Professur für Fernseh- und Crossmedialen Journalismus, Fakultät Kulturwissenschaften
- Prof. Dr. Thomas Goll, Lehrstuhl für integrative Fachdidaktik Sachunterricht und Sozialwissenschaften, Fakultät Sozialwissenschaften
- Prof. Dr. Gudrun Marci-Boehncke, Professur für Neuere Deutsche Literatur/Elementare Vermittlungs- und Aneignungsaspekte, Fakultät Kulturwissenschaft